Schreiben mit KI – Warum Künstliche Intelligenz ein Werkzeug und kein Ersatz ist

In den letzten Jahren ist viel über Künstliche Intelligenz gesprochen worden – und kaum ein Bereich ist davon unberührt geblieben, auch die Literatur nicht. Kaum fällt das Stichwort „KI“, kommen schnell die Vorurteile: „Autoren lassen ihre Bücher jetzt von der Maschine schreiben.“ Die Künstliche Intelligenz ist längst der sprichwörtliche Elefant im Raum – man kann sie nicht ignorieren, also sollte man lernen, sinnvoll mit ihr umzugehen.

Natürlich kann ich die KI meine Texte analysieren lassen und sie sogar bitten, meinen Schreibstil zu imitieren. Was dabei herauskommt ist oftmals amüsant –  hat jedoch wenig mit dem zu tun, was ich selbst schreiben würde. Der Leser würde schnell den Unterschied merken. Für mich ist KI ein Hilfsmittel, kein Ersatz für Fantasie, Sprache und Erzählen. Geschichten entstehen im Kopf – nicht im Algorithmus.

🤖 Infobox: Die bekanntesten KI-Tools für Autoren

  • ChatGPT (OpenAI) – Vielseitig, leicht bedienbar.
    Schwäche: Faktenprüfung nötig.
  • Claude (Anthropic) – Liest lange Texte, nuanciert.
    Schwäche: etwas vorsichtig.
  • Gemini (Google) – Starke Webanbindung.
    Schwäche: eher technisch im Stil.
  • Copilot (Microsoft) – Integration in Office.
    Schwäche: begrenzter kreativ.
  • DeepL Write – Exzellente Sprachkorrektur.
    Schwäche: kein Plot/Recherche.

Was KI wirklich leisten kann

1. Korrektorat & Lektorat
Fehler schleichen sich in jeden Text. Künstliche Intelligenz kann helfen, Tippfehler, fehlende Kommata oder stilistische Unebenheiten aufzuspüren. Sie ersetzt keinen menschlichen Lektor, macht den Text aber schon früh sauberer und spart dabei eine Menge Zeit. Besonders deutlich wird das, wenn man sein Manuskript schon zum zehnten Mal liest und irgendwann blind für eigene Fehler wird.

2. Recherche
Ob historische Details, technische Fachbegriffe oder Alltagsszenen in fremden Ländern – KI kann in Sekunden Informationen liefern, die früher stundenlange Suche erfordert hätten. Natürlich prüfe ich diese Infos kritisch nach, aber sie geben oft wertvolle Ansatzpunkte.

3. Plot-Entwicklung
Manchmal hängt man fest: Wie könnte eine Figur reagieren? Welche Wendung bringt Spannung? KI kann als Ideengeber helfen, Szenarien durchzuspielen. Entscheiden tue am Ende aber immer ich. Je mehr man das Ganze auf einzelne Szenen herunterbricht, umso effizienter funktioniert es.

4. Zusammenfassen
Hier glänzt KI besonders. Lange Texte oder Notizen lassen sich auf den Punkt bringen – ideal, um ein Exposé oder eine Inhaltsangabe zu erstellen. Das spart enorm Zeit, gerade wenn man vom großen Manuskript in die Kürze wechseln muss.

5. Hilfestellung bei der Veröffentlichung
Viele Distributoren verlangen eine Vielzahl an Informationen: Kurzbeschreibungen, Klappentexte, Stichwörter, Metadaten. KI kann hier unterstützen, indem sie Texte in verschiedene Längen bringt, Varianten formuliert oder Keyword-Ideen vorschlägt. Damit bleibt mehr Zeit für das Wesentliche – das Schreiben.


Was KI nicht kann

  • Authentische Stimmen erschaffen: Ein Roman lebt von Stil, Tonfall und der ganz persönlichen Handschrift einer Autorin oder eines Autors.

  • Echte Emotionen fühlen: Künstliche Intelligenz versteht keine Gefühle – sie simuliert sie nur.

  • Kreative Verantwortung tragen: Am Ende muss der Mensch entscheiden, welche Geschichte erzählt wird und wie.


Vorurteile entkräften

Viele befürchten: KI ersetzt die Autorinnen und Autoren. Doch das ist ein Missverständnis. So wie eine Schreibmaschine nicht den Schriftsteller ersetzt hat, sondern das Schreiben erleichtert hat, verhält es sich auch mit der Künstlichen Intelligenz. Sie ist ein Werkzeug, das die Arbeit schneller, genauer oder inspirierender machen kann – aber sie kann keine echten Geschichten erfinden, die uns berühren.


Mein Fazit

Ich nutze KI in meinem Arbeitsalltag – fürs Korrektorat, zur Recherche, fürs Exposé und manchmal, wenn mir eine Szene im Plot Kopfzerbrechen bereitet. Aber: Die Ideen, die Figuren, die Sprache – das alles kommt von mir. KI hilft, sie besser und effizienter umzusetzen.

Denn am Ende gilt: KI schreibt keine Romane. Menschen schreiben Romane – mit Herz, Erfahrung und Stimme. KI ist dabei nur ein hilfreiches Werkzeug.

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