Liebe Leserinnen und Leser,
es ist still geworden in den letzten drei Jahren – zu still, wie ich inzwischen selbst finde. Manche von euch haben sich vielleicht gefragt, ob ich überhaupt noch schreibe, ob ich mich heimlich von der Autorenwelt verabschiedet habe, oder ob meine Muse einfach sang- und klanglos ausgezogen ist.
Die Wahrheit ist: Sie war nie ganz weg. Aber das Leben hat mir einige Kapiteleinschübe beschert, die nicht im ursprünglichen Plot standen. Berufliche Veränderungen, familiäre Verpflichtungen, ganz normale Alltagswirbel – all das hat meine Schreibzeit immer wieder verschluckt. Was als kurze Pause gedacht war, ist zu einer längeren Auszeit geworden.
Und trotzdem: Geschichten hören nicht auf, in einem zu leben. Auch wenn meine Finger nicht täglich über die Tasten flogen, haben die Figuren in meinem Kopf weitergeredet, ihre Welten weitergebaut und ihre Abenteuer weitergesponnen.
In dieser Zeit hat sich auch in der Autorenwelt einiges getan:
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Tod von Martin Danesch – dem Kopf hinter der Autorensoftware Patchwork. Eine große Stimme in der Schreibszene ist verstummt.
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KI zieht in die Schreibstuben ein – von Chatbots bis Bildergeneratoren. Plötzlich hat man einen „Kollegen“, der niemals müde wird – und manchmal trotzdem Quatsch schreibt.
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Selfpublishing wird erwachsener – mehr Plattformen, professionellere Tools, bessere Marketingmöglichkeiten. Wer will, kann heute in Eigenregie ganze Verlage alt aussehen lassen.
In den letzten Monaten habe ich mich endlich wieder regelmäßig an den Schreibtisch gesetzt. Kein „irgendwann“ mehr, sondern jetzt. Der Kaffee steht wieder neben mir, der Cursor blinkt ungeduldig, und ich bin mittendrin in der Fertigstellung meines neuen Buchs – Die Lade vom Untersberg.
Es fühlt sich an, als hätte ich nach einer langen Reise den Heimathafen erreicht – nur um gleich wieder in See zu stechen.
Danke, dass ihr mir treu geblieben seid, auch ohne regelmäßige Neuigkeiten.
Danke, dass ihr meine Geschichten lest und mitfühlt.
Und danke für eure Geduld – ich verspreche, das Warten lohnt sich.
Bald gibt es mehr zu erzählen. Bis dahin: Bleibt neugierig, bleibt lesefreudig und lasst euch schon einmal auf das nächste Abenteuer einstimmen.
Herzlich,
Michael E. Noll